Oberallgäuer Gebirgstracht Männer

Home / Tracht / Oberallgäuer Gebirgstracht Männer

Die Oberallgäuer Gebirgstracht

Die Oberallgäuer Gebirgstracht, so wie wir sie heute tragen und lieben, entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damals führte Prinzregent Luitpold die kurzen Lederhosen für sein Gefolge im Oberallgäu ein. Die Lederhosen und das Dirndl waren vor allem Kleidungsstücke der Bauern. Sie waren sehr einfach zu reinigen und daher gut für die Arbeit geeignet. Dass die Lederhose und das Dirndl als eher archaisches Kleidungsstück nicht in Vergessenheit gerieten, ist auch der Förderung höherer Kreise zu verdanken. Sowohl der österreichische Kaiserhof (beginnend bei Erzherzog Johann bis zu Kaiser Franz Joseph I.) als auch die Wittelsbacher (König Maximilian II., Prinzregent Luitpold) förderten die Nationaltrachten und die Lederhose im Besonderen. Die Tracht war aber auch im Volk tief verwurzelt, wie die Entstehung zahlloser Trachtenvereine es belegt.
Das Trachtengewand ist von Ort zu Ort verschieden und auch außerhalb eines Vereins sehr vielfältig. So gibt es eine Männertracht, Frauentracht, eine Tanz- und Plattlertracht sowie für Buben und Mädchen eine Kindertracht.
Die einzelnen Trachten haben zu den verschiedenen Anlässen ebenfalls wieder ein unterschiedliches Aussehen, z.B. Festtracht oder Trauertracht.
In vielen Vereinen gibt es auch noch eine so genannte historische Tracht. Zur Förderung, Pflege, Erhaltung und Verbreitung der bodenständigen Gebirgs- und Heimattrachten verpflichten sich die Vereine der IG-Tracht, die überlieferten Trachten womöglich vereinseinheitlich zu tragen.

Die Männertracht:

Die Lederhosen der Buben und Männer ist aus braunem oder schwarzem Hirsch- oder Schweineleder und mit einem grünen Seidengarn bestick. Diese Arte der Stickerei nennt man Plattstickerei. An der Seite der Hose ist eine Schnürung, ebenfalls mit einem grünen Seidengarn. Nur Lederhosen mit der Schnürung werden als Gebirgstracht anerkannt. Knöpfe sind nicht erlaubt.

Die Edelweißhosenträger sind reine Handarbeit aus grünem Tuchstoff. Sie werden vor dem zusammennähen gestickt und am Rand mit einer Zackenschere geschnitten. Der steife Futterstoff gibt den nötigen Halt. Sie haben eine Schnalle mit einem Gummi für die Beweglichkeit und sollen 8 cm vorne am Bund über die Hose ragen.

Die Haferlschuhe oder Jägerschuh sind schwarz, über dem Rist in der Mitte mit einem Lederriemen geschnürt, bei den Plattlern gibt es auch einen Metallbeschlag an den Sohlen.

Die Socken sind grau, grün und mit einem Zopfmuster.

Der grüne Filzhut mit Gamsbart ist die Hauptzier zur Gebirgstracht. Man verwendet meist die Rückenhaare der im Winter erlegten Gemsböcke.

Das Hemd ist weiß mit Hirschhorn Knöpfen und bis über die Ellenbogen gestürmt.

Der Kittel (Jacke) ist aus grauem Tuch mit grünen Ablikationen.