Bregenzerwälder Frauentracht

Home / Tracht / Bregenzerwälder Frauentracht

Die Bergenzerwälder Frauentracht.

Die Geschichte der Bregenzerwälder Frauentracht reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück.
Die „Juppe“ war in ihrer ursprünglichen Form aus Rohleinen gefertigt und hatte durch mehrmaliges Waschen die Farbe weiß, der Einfluss der spanischen Mode führte zur schwarzen Juppe. 
Diese wird aus schwarzer Glanzleinwand hergestellt, heute werden die Juppen vielfach auch aus pflegeleichtem Trevira-Stoff gefertigt. 
Das Erscheinungsbild der Juppe hat sich über die Jahrhunderte hinweg kaum verändert. Und sie fasziniert nach wie vor mit ihrer zeitlosen Eleganz.
Die Leinenjuppe wird heute ausschließlich in der Juppenwerkstatt in Riefensberg hergestellt. Der Juppenrock besteht aus Leinen, welches gefärbt, geleimt, gefältelt und geglättet wird.
Alternativ dazu gibt es einen Trevierastoff, welcher aber nicht billiger sondern nur leichter und bequemer ist, aber nicht glänzt.
Für eine Frauentracht benötigt man ca. 5m Stoff, der in ungefähr 500 Falten gelegt wird. Das königsblaue aufgenähte Band erinnert an die Zeit des Adels, der Juppenstoff kommt auf ein rotes oder schwarzes Mieder.

Das Mieder wird geziert von einem Bändel, vom Latz und Kederle. Welche alle mit Goldfaden und Seide gestickt oder geknüpft werden. Zum roten Mieder wird ein weißer Ärmel und eine blaue Schürze getragen. Zum schwarzen Mieder ein farbiger Ärmel und eine schwarze Schürze.

Zu allen Trachten wird ein schwarzer Lackgürtel mit einer Goldschnalle in der Mitte des Rückens getragen. Bei der roten und weißen Juppe wird der Gürtel sehr schlicht gehalten. Bei der schwarzen Juppe hingegen ist die Gürtelschnalle ein echtes Schmuckstück. Sie verleiht ihrer Trägerin zusätzlichen Glanz und sind oft sehr wertvoll.  Die Form der Schnallen ist individuell gestaltbar.
Von eckig über oval bis rund, ist hier jede Form möglich. Die Gürtelschnalle sollte allerdings nicht mehr als drei Einzelteile im Rücken haben, mehr Einschränkung gibt es hier nicht.
Beim Kirchgang ist darauf zu achten das die geschlossene Gürtelseite immer zur Männerseite getragen wird.

Die rote Juppe wird meist von Kindern, Mädchen und jungen Frauen getragen. Die schwarze Juppe ist die wertvollere und noblere Tracht und wird von Frauen getragen. Die weiße Juppe darf nur bis zur Hochzeit getragen werden. Ein schwarzer Unterrock mit roten Zacken wird unter jeder Bregenzerwälder Frauentracht getragen.
Schwarze Strümpfe und schwarze Schuhe runden das Bild der Bregenzerwälderin ab.
Zu allen Trachten müssen die Haare nackenfrei getragen werden.
Bei der schwarzen Juppe tragen die Damen zusätzlich ein schwarzes Halsband aus Seide oder Samt um den Hals, das seitlich zu einer Schleife gebunden wird.
Die Kopfbedeckungen dieser Tracht sind sehr Vielfältig, meist an kirchliche Feiertage gebunden und von der Farbe des Mieders abhängig.

Kopfbedeckungen:

  • Die Stucho ist ein weißes Tuch, das um die Haare geschlungen wird und Trauer bedeutet.
  • Die Spitzkappe wird nur zum Kirchgang getragen.
  • Die Brämokappe, eine Pelzkappe aus gefärbtem Seehundfell, wird auch heute noch gerne getragen.
  • Der Schäohut  (Strohhut) ist eine Sommerkopfbedeckung.
  • Der Kauffmannhut ist ein Filzhut und wird im Übergang (Frühjahr/Sommer oder Sommer/Herbst) getragen.
  • Das Schappale ist eine Flitterkrone. Es wird in Klosterarbeit hergestellt und nur von Mädchen, das letzte Mal aber am Tage der Hochzeit getragen

Überbekleidung:

Als Überbekleidung wird das sogenannte Jäckle, ein kurzer schwarzer Umhang aus Tuch oder ein schwarzer Schal mit Fransen getragen. Zur Stocha wird der Leidmantel, ein schwarzer oder dunkelblau gefältelter Umhang der auf der rechten Seite offen ist getragen.